1907: Geburtstag der Ärztin Gerda Wolfsohn-Zondek

Im schlesischen Landeshut geboren, legte sie 1927 ihr Abitur ab und studierte Medizin in Freiburg, Kiel, Königsberg, Breslau und zuletzt an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität, der heutigen Humboldt-Universität. Dort legte sie auch 1933 ihr Staatsexamen ab und promovierte 1935. Zu dieser Zeit erhielten jüdische Ärzte ihren Doktortitel nur, wenn sie eine Arbeitsstelle im Ausland belegen konnten. Obwol Gerda Wolfsohn diesen Nachweis erbringen konnte, verweigerten die Behörden die Übergabe der Promotionsurkunde. 1935 reiste sie über Frankreich nach Palästina aus. Sie erhielt eine Stelle als Assistenzärztin am von Hermann Zondek geleiteten Bikur Cholim Krankenhaus in Jerusalem. Wolfsohn war wie Zondek von der Endokrinologie fasziniert und forschte zusammen mit ihm, der später ihr Ehemann wurde, auf diesem Fachgebiet. Davon zeugen gemeinsam veröffentlichte wissenschaftliche Publikationen. Obwohl sie ihren Mann Hermann beruflich tatkräftig unterstütze, stand sie dennoch stets im Schatten des berühmten Mediziners. Ihre offizielle Promotionsurkunde verlieh ihr die Humboldt-Universität zu Berlin erst im Jahr 2001, zwei Jahre vor ihrem Tod. Dr. Gerda Wolfsohn-Zondek starb 2003 in Jerusalem.