Ein halbes Jahr im Ausland – was bleibt?

Die Monate in Oslo gehören zu den schönsten meines Lebens, aus denen ich unglaublich viel mitnehme. In diesem Blogeintrag lest ihr, was Erasmus-Freundschaften besonders macht und welche Kurse die besten waren.

Was ich aus Oslo mitnehme? Dieses Bild ist ein 'versteckter' Hinweis! (Foto: privat)

Mein Semester hier in Oslo nähert sich dem Ende, die Tage werden schon wieder kürzer und die Zeit vergeht irgendwie immer schneller. Die ersten Student*innen kehren in ihre Heimatländer zurück. Die Norweger*innen fahren auf ihre Sommerhütten auf dem Land und an die Küste. Die Stadt wird von Kreuzfahrttourist*innen überrannt und nebenbei versucht man, das Semester erfolgreich zu beenden. Aber was bleibt eigentlich davon?

Freundschaften: Die Welt als Zuhause

Das Wertvollste, das ich aus meinem Auslandssemester mitnehme, sind für mich definitiv die neuen Freundschaften, die ich hier geschlossen habe. Bereits vor den tränenreichen Abschieden haben wir neue Treffen und gegenseitige Besuche geplant. Im Sommer möchte ich neue Freund*innen in Dänemark, Deutschland und den Niederlanden besuchen. Darauf freue ich mich schon sehr! Auch werden mich einige Freund*innen in Berlin besuchen und ich freue mich sehr, meine Stadt dann mit ihnen teilen zu können. Aber nicht nur aus Europa konnte ich neue Freunde finden, auch aus Australien, den USA oder Kanada – allerdings ist hier die Distanz ein größerer Faktor und man kann sich nicht so einfach und schnell wiedersehen. Ich glaube, diese Abschiede werden mir schwerer fallen. Durch die tiefen und großartigen Freundschaften, die ich hier schließen konnte, habe ich nun an vielen Orten auf der Welt ein Zuhause, in dem ich willkommen bin!

Egal ob große Abenteuer oder kleine Alltagsmomente: Gemeinsame Erinnerungen schweißen zusammen. (Foto: privat)

Erinnerungen: Kaffeetrinken und Fjordbaden

Die Freundschaften beruhen auf gemeinsamen Erfahrungen und Momenten, welche man zusammen erlebt hat. Dadurch ist man auf eine besondere Art und Weise verbunden. Ob das eine gemeinsame Reise oder routinemäßiges Kaffeetrinken in Oslo ist, spielt dabei keine Rolle. Ein paar meiner Lieblingsmomente waren etwa gemeinsame Wanderungen in und um Oslo, die Überwindung dazu, im kalten Oslofjord baden zu gehen, gemütliche Abende oder Ausflüge zu den grandiosen Landschaften an der Westküste. Diese Erfahrungen und Erlebnisse bedeuten mir auch viel und ich werde an viele Momente mit einem Lächeln im Gesicht zurückdenken. Oslo wird für mich immer ein besonderer Ort sein, an dem ich ein halbes Jahr lang leben durfte. Ich werde wiederkommen!

Wissen – vor allem über Norwegen

Insgesamt ist das, was ich aus Oslo mitnehmen werde, vor allem immateriell. Dazu gehört auch das Wissen, welches ich über Norwegen und Oslo sammeln konnte. Ich habe viel über die norwegische Kultur, die Kunst, die Städte, die Natur, die Lebensweise und die Menschen gelernt. Meine Kurse haben dazu beigetragen: Ich habe 10 ECTS im Kurs „Norwegischen Gesellschaft und Kultur“ gemacht und 5 ECTS in einem norwegischen Sprachkurs. Die Leistungspunkte kann ich mir leider nicht anrechnen lassen, aber trotzdem habe ich mich weitergebildet. Ebenso konnte ich mein Englisch und meine Sozialkompetenz verbessern.

Ich habe unglaublich viel über die norwegische Kultur gelernt. Hier zu sehen: das Opernhaus Oslo. (Foto: privat)

Post-Erasmus-Depression? – Was mir hilft

Der Abschied von Oslo und meinen Freund*innen wird schwer und ich habe - wie viele andere auch - Angst, nach dem Erasmussemester in ein kleines Loch zu fallen. Bei Abschieden sage ich immer, ich weiß nicht wann und wo, aber ich weiß, dass wir uns wieder sehen werden. Diese Perspektive und der gegenseitige Wille, in Kontakt zu bleiben, helfen mir sehr dabei, optimistisch in die Zukunft zu sehen. Die Leute, die man während dieser Zeit kennenlernt, können einen durch das restliche Leben begleiten, wenn man den Kontakt pflegt und in Verbindung bleibt.

Ich nehme seit 2016 an internationalen Projekten teil und habe schon viele Abschiede durchlebt – diese sind immer emotional, aber ich habe auch gelernt, dass, wenn es einem wirklich wichtig und ernst ist, Freundschaften alle Distanzen überstehen können. Die Zeit in Oslo ist definitiv eine der schönsten in meinem Leben, ich bin schon sehr nostalgisch und traurig, dass sie bald enden wird. Auf der anderen Seite bin ich aber auch extrem glücklich, dass ich diese Erfahrung machen konnte.

(Veröffentlicht: 19.06.2023)

Tom

Hei! Jeg heter Tom. (Hey, ich bin Tom.) Ich studiere Geographie und Sport an der HU, um Lehrer zu werden. Ich bin schon im Master und dies ist mein zweites Mal im Ausland. Ich verbringe das Semester an der University of Oslo in Norwegen und teile hier mein Abenteuer mit euch.

Zurück zur HU-Botschafter*innen Startseite

Die HU-Botschafter*innen auf Instagram