Between Cosmology and Community: Religion and Sustainable Development

Der Forschungsbereich für religiöse Gemeinschaften und nachhaltige Entwicklung (www.rcsd.hu-berlin.de) richtet eine von drei Sommerschulen des HU Sommerschul Hubs aus. In der Sommerschule wird das wachsende, relativ neue Forschungsfeld Religion und Entwicklung aufgenommen und aus interdisziplinären Perspektiven mit Masterstudierenden und Promovierenden erschlossen. Die zwei übergreifenden diskursiven Spannungsfelder, Cosmology und Community, strukturieren den Kurs.

Einerseits sind Religionsgemeinschaften soziale Einheiten, deren konstitutiver Faktor die Interaktion zwischen ihren Mitgliedern und mit der Gesellschaft im weiteren Sinne ist. Andererseits sind religiöse Gemeinschaften Akteure der Produktion von Weltbildern, der Identitätsbildung und der Wertesynthese. Im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung bietet die Community mögliche Anknüpfungspunkte durch aktive Beiträge religiöser Akteure zu sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen und kulturellen Transformationsprozessen. Cosmology weitet den Blick dabei für die ideologische Dimension; die Auswirkungen der Entstehung von Denkweisen, Glaubens- und Wissenssystemen, Einstellungen und Verhaltensweisen auf diese Transformationsprozesse.
Nachhaltige Entwicklung selbst wird oft als eine Entwicklung verstanden, die langfristige Veränderungen hervorbringt. Die Sustainable Development Goals der UN sind/dabei ein /wichtiger Bezugsrahmen dafür wie diese Veränderungen gestaltet werden sollen. Es ist aber ein Ziel der Sommerschule die eigenen Entwicklungsvorstellungen von Religionsgemeinschaften und ihre jeweiligen ideologischen Voraussetzungen zu untersuchen, denn der aktuelle Diskurs über Religion und Entwicklung findet weitgehend in einem säkularen Rahmen ohne Einbeziehung dieser Vorstellungen statt. Dies wird durch die Perspektive der religiösen Akteure selbst in Frage gestellt, für die Entwicklung ein Teil von Religion ist.

Die Sommerschule gliedert sich in eine Kurs- und eine Forschungswoche. Textarbeit, Gruppendiskussionen und Vorlesungen von Expert*innen führen die Studierenden in fünf Bereiche ein: Religion and (Decolonial) Development, Religion and Ecology, Religion and Gender Equality, Religion and Peace, and Religion and Politics. Außerdem wird der Beitrag religiöser Gemeinschaften zu nachhaltiger Entwicklung in verschiedenen Kontexten durch Besuche in Religionsgemeinschaften und durch Berichte aus der Praxis von Leiter*innen religiöser Gemeinschaften sichtbar werden. Studierende werden in das Forschungsfeld eingeführt und erarbeiten mit Dozierenden eine eigene Feldforschung. Ein intensiver Methodenüberblick ergänzt die Forschung in Lerntandems mit dem Ziel, die Teilnehmer*innen für Forschungskooperationen, Masterarbeiten und wissenschaftliche Artikel zu schulen.

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Bewerbung finden Sie unter: https://huwisu.de/courses/details/322.