Precarity, Welfare, and Labor Rights after WW II

Prekarität war immer Teil kapitalistischer Arbeitsverhältnisse. Relative Arbeitsplatzsicherheit und angemessene Sozialleistungen bleiben auch in westlichen Systemen eine Ausnahme, die die Regel bestätigen und bleiben das Ergebnis einer besonderen globalen Konstellation des 20. Jahrhunderts. Heute ist das Modell bedroht: Leistungen, die das Resultat erfolgreicher weltweit zeitversetzter Kämpfe von Arbeiterbewegungen waren und die Unterstützung politischer Bewegungen ihrer Zeit fanden, werden in Frage gestellt.

Die Sommerschule Precarity, Welfare, and Labor Rights after WWII will einen Beitrag zu dieser Debatte leisten und Nachwuchswissenschaftler*innen, die sich auch mit Fragen zur Prekarität und Prekarisierung beschäftigen, einen Ort der kritischen Reflektion anbieten. Welche Konzepte gibt es, was kann man in der Literatur finden, wenn man die Bibliotheken des sogenannten globalen Südens mit einbezieht.

Zentrale Themenfelder für die Teilnehmer*innen könnten sein:

  • Politik, Gewerkschaften und Arbeiterbewegung
  • Streik und andere Formen kollektiver Organisation
  • Prekäre Arbeit und Auffassung von Recht und Unrecht
  • Staatliche Regulierung und Wohlfahrt (auch in (post)kolonialen und (post)sozialistischen Regimen)
  • Prekäre Arbeit in autoritären Staaten
  • Arbeit und nicht-Arbeit
  • Kinderarbeit, Sexarbeit und Domestic Work
  • Arbeitsrecht und Geschlecht
  • Rassismus und Prekarisierung


Im Mittelpunkt der Sommerschule stehen die einzelnen Projekte der Teilnehmer*innen zum Thema. Neben den Präsentationen der eigenen Arbeit wird es Arbeit in Kleingruppen, Exkursionen und Betriebsbesichtigungen sowie Vorträge geben. Im Vorfeld der Sommerschule werden Leselisten versandt sowie Texte und Fragen intensiv bearbeitet. Teilnehmer*innen lernen Analyse und Synthese für die Visualisierung von Ergebnissen für eine breite Öffentlichkeit. Ein Kultur- und Sozialprogramm ergänzt die Sommerschule.