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Me­tro, Meer und mehr: Tipps fürs An­kom­men in Bar­ce­lo­na

Barcelona schmeckt nach Tapas, klingt nach Straßenmusik und fühlt sich an wie ein langes Wochenende, das nie endet – aber mit mehr Sonnenschein. In diesem Beitrag verrate ich euch meine besten Tipps für den Start ins Auslandssemester hier.

Mit einem günstigen Metro-Ticket kommt man in Barcelona weit – sogar an ruhige Strände außerhalb der Stadt! Foto: privat

Ankommen in einer fremden Stadt fühlt sich erstmal an wie ein Sprung ins kalte Wasser – der Beginn eines Auslandssemesters ist aber auch im positiven Sinne aufregend: Neue Sprache, neue Umgebung, neue Leute. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, direkt Anschluss zu finden.

Mit dem ESN und Buddy-Programm neue Leute kennenlernen

Besonders hilfreich war für mich am Anfang das Erasmus Student Network (ESN). Für 20 Euro bekommt man im Unibüro die ESN-Card. Damit hat man Zugang zu täglichen Events und Ermäßigungen. Meine persönlichen Highlights waren bisher die Salsa Kurse, Beachvolleyball oder der Karneval in Sitges, der sich für mich wie der Karneval in Rio anfühlte. Ansonsten gehören auch regelmäßige Picknicks, Beerpong-Turniere oder Touren durch die Sagrada Família (15 Euro anstatt 35 Euro) dazu.

Die besten und übersichtlichsten Infos kriegt ihr über den Instagram-Account des ESN Barcelona. Manchmal gibt's da sogar Rabattcodes in den Stories, also am besten immer mal vorbeischauen. Viele Veranstaltungen sind in kürzester Zeit ausverkauft, schnell sein lohnt sich. Die ESN-Events sind uniweit, dadurch habe ich direkt Leute aus verschiedenen Fakultäten kennengelernt, die bis heute feste Bestandteile meines Alltags hier sind. Achtet bei ESN darauf, dass ihr euch für die Events eurer Uni anmeldet – das Netzwerk ist an mehreren Hochschulen in Barcelona aktiv, da kann man leicht durcheinanderkommen. 

Das Buddy-Programm der Universidad de Barcelona bringt Austauschstudierende mit Locals zusammen. Foto: privat

Eine weitere Möglichkeit Anschluss an der Uni zu finden ist das Buddy Programm, das die Universidad de Barcelona (UB) Neuankömmlingen schon vor der Anreise anbietet. Wer das beantragt, bekommt eine:n erfahrenere:n UB-Studi zur Seite gestellt und kann auch an Gruppentreffen teilnehmen. Man entdeckt die Stadt aber auch das Unigelände und unternimmt gegebenenfalls noch weitere Ausflüge zusammen.

Tapas im Bauch, Google Maps in der Hand 

Essen gehen gehört in Barcelona einfach dazu, nicht nur wegen der leckeren Tapas, sondern auch, weil man dabei super mit Leuten ins Gespräch kommt. Ich habe mich durch diverse Tapas-Bars probiert und esse am liebsten pan con tomate, patatas bravas und tortillas. Für diejenigen, die Fisch oder Meeresfrüchte lieben sind auch immer frische Tapas dabei. Eine Tapas-Bar, die ich sehr empfehlen kann ist die Bar La Principal. 

Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen sind die vielen Open Air Events: Food Markets und Vintage-Stände mit Live-Musik, oft organisiert von kleinen Kollektiven, die ich entweder durch Zufall auf Instagram finde oder ganz oldschool auf Straßenplakaten. Besonders gefallen hat mir Sant Jordi, ein katalanischer Feiertag: Frauen bekommen Rosen und Männer Bücher. Eine echt schöne Alternative zum Valentinstag, die mit geschmückten Straßen und ganz vielen Bücherständen gefeiert wird. 

Die öffentlichen Verkehrsmittel in Barcelona sind wirklich ein Traum: pünktlich, zuverlässig und vor allem preiswert. Ich habe mir direkt zum Start eine Drei-Monatskarte für 48 Euro besorgt, womit man nicht nur durch ganz Barcelona fahren, sondern sogar Strände außerhalb der Stadt erreichen kann. Besonders an heißen Wochenenden ist das eine perfekte Alternative zu den überlaufenen Stränden. Dort ist es entspannter, man kann seine Sachen ohne große Sorge liegen lassen und fühlt sich generell sicherer. 

Durch die Gassen von Barcelona zu schlendern fühlt sich einfach nach Urlaub an. Foto: privat

Vorbereiten, mitdenken – und genießen!

Ich wohne in El Raval – einer Gegend mit durchmischtem Ruf aber idealer Lage: Super zentral, voller Leben, günstiger als viele andere Viertel und mit jeder Menge kleiner Bars und Restaurants. Tagsüber liebe ich es, durch die Gassen zu schlendern, Neues zu entdecken oder einfach in einem Café zu sitzen. Nachts sollte man jedoch in Raval vorsichtiger sein. Es ist nicht unüblich, dass Freund:innen von Diebstählen oder unangenehme Situationen berichten. Mein Tipp: Wertsachen nah am Körper tragen, keine großen Gesten mit dem Handy, und immer das Umfeld im Blick behalten – dann fühlt man sich auch hier schnell wohl. Ein kleiner weiterer Tipp falls ihr sehr viel an belebten oder touristischen Orten unterwegs seid: Handyhüllen zum Umhängen. 

Mit etwas Vorbereitung und gesundem Menschenverstand ist Barcelona ein traumhafter Ort für ein Auslandssemester. Die Stadt ist lebendig und vielseitig. Offenheit, eine ESN-Karte und ein aufgeladenes Metro-Ticket bringen euch weit – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe mich schnell eingelebt, coole Menschen kennengelernt und mich durch neue Situationen weiterentwickelt. Mein wichtigster Ratschlag: Nutzt jede Gelegenheit und geht zu Events, auch wenn ihr noch niemanden kennt – meistens lernt man genau dort die Leute kennen, mit denen man unvergessliche Erinnerungen schafft.

Datum: 26.05.2025